Verkehrsminister Hermann (Grüne) fordert Tempolimit auf Autobahnen

Bundesverkehrsministerium weiter gegen generelles Tempolimit

Pressemeldung der Firma Motor Presse Stuttgart GmbH

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) hat die Diskussion um ein generelles Tempolimit auf Autobahnen neu eröffnet: In einem Gastbeitrag für die Zeitschrift AUTOStraßenverkehr fordert Hermann die Einführung von Tempo 120 auf Autobahnen, um den Spritverbrauch zu senken und die Sicherheit zu erhöhen. Ein Tempolimit könne mehr Benzin einsparen als der gesamte Schienengüterverkehr in Deutschland verbrauche. „Bei hohen Geschwindigkeiten verbraucht ein Auto sehr viel mehr Sprit als bei Tempo 120. Etwa 3,3 Millionen Tonnen CO2 würden wir durch Tempo 120 jährlich einsparen. Zum Vergleich: Der gesamte Schienengüterverkehr stößt in Deutschland 2,4 Millionen Tonnen CO2 aus.“

Außerdem komme Deutschland nur durch ein Tempolimit dem Ziel näher, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen sowie Stress und Aggressivität im Verkehr zu verringern. „Fahrerinnen und Fahrer sind weniger gestresst, es gibt weniger Unfälle“, so Hermann. „Das Sicherheitsziel Zero, ein Straßenverkehr ohne Tote und Schwerverletzte, erfordert eine grundlegende Haltung ,Runter vom Gas‘.“

Mit Einschränkung der persönlichen Freiheit habe ein Tempolimit nichts zu tun. „Es geht um einen anderen, fairen Fahrstil, der nicht nur das eigene Ego erfreut, sondern auch die Auswirkungen auf andere bedenkt“, betont Hermann. „Ich bin sehr für Freiheit. Aber die Freiheit, für die ich streite, besteht nicht darin, vor dem Kindergarten rasen zu dürfen. Auf der Autobahn 230 km/h zu fahren, mag vielleicht manchem einen Kick und einen Lustgewinn bereiten. Das große Wort Freiheit sollte man dafür nicht missbrauchen.“

Wolle Deutschland in der internationalen Klimadebatte glaubwürdig bleiben, führe an einem Tempolimit nichts vorbei. „Dass unser Land diesen Klimaschutz unterlässt, macht uns bei anderen Umweltschutz-Initiativen auf EU- oder globaler Ebene nicht sonderlich glaubwürdig.“

Staatssekretär Scheuer (CSU): Klimaschutz über technischen Fortschritt

Dagegen hält der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Andreas Scheuer (CSU), nichts von einem Tempolimit. „Ich lehne ein generelles und flächendeckendes Tempolimit auf Autobahnen ab. Die Autobahnen in Deutschland zählen auch ohne eine solche grundsätzliche Beschränkung zu den sichersten Straßen in Europa.“ Obwohl 30 Prozent des Verkehrs auf Autobahnen erbracht wird, ereigneten sich dort nur 6,5 Prozent der Unfälle mit Personenschaden. „Zudem erscheinen die Strecken ohne Tempolimit keineswegs unfallauffälliger als die Strecken mit einem Tempolimit. Unter Sicherheitsgesichtspunkten befürworte ich daher eine situationsangepasste, flexible Verkehrsregelung. Dies gilt insbesondere für Unfallschwerpunkte und Engpässe.“

Auch seien ausländische Autobahnen mit generellem Tempolimit keineswegs sicherer als deutsche Autobahnen. „Die Unfallzahlen sind dort – trotz generellen Tempolimits – vielfach schlechter als in Deutschland.“ Das Klima ist für Scheuer ebenfalls kein Grund, ein Tempolimit einzuführen. „Erfolg versprechender sind die Wirkungen der Verordnungen zur Regulierung der CO2-Emissionen sowohl im Pkw- als auch im Lkw-Bereich, für deren Fortschreibung sich die Bundesregierung einsetzt. So erreichen wir über technischen Fortschritt der Fahrzeuge weniger CO2-Emissionen und damit – trotz ansteigender Fahrleistungen – einen klimaverträglicheren Verkehr.“



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Mrz14

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