VDI Themenradar Automobil: Fahrzeugsicherheit
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Die VDI Wissensforum GmbH hat die Öffentlichkeit und den Experten gefragt: Welches Fahrerassistenzsystem wird in Zukunft die meisten Unfälle vermeiden können?
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr und leistungsfähigere Fahrerassistenzsysteme auf dem Fahrzeugmarkt. Angefangen hat es mit den Fahrsicherheitssystemen Antiblockiersystem (ABS) und Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP). Das ESP unterstützt die Fahrstabilität; ABS erhält die Lenkfähigkeit bei Notbremsungen, während der Bremsassistent die Bremsleistung des Fahrers bei einer reflexartigen Bremsung auf ein Maximum verstärkt. „Mittlerweile sind diese Assistenzsysteme schon so fest etabliert, dass sie oft vom Fahrer gar nicht mehr wahrgenommen werden“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Rodolfo Schöneburg, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik (VDI-FVT).
Schöneburg leitet seit 1999 das Entwicklungscenter „Passive Sicherheit und Betriebsfestigkeit“ bei Daimler und befasst sich unter anderem mit modernen Fahrerassistenzsystemen. Diese können mithilfe verschiedener Umfeldsensoren wie dem Fern- und Nahbereichsradar sowie der Stereo-Multifunktionskamera zusätzlich Informationen bezüglich des Fahrzeugumfelds wahrnehmen und analysieren. Die intelligenten Assistenzsysteme sind in der Lage auch hochkomplexe Situationen zu bewerten und so mögliche Gefahrenpotenziale im Straßenverehr zu erkennen. „Mit den modernen Assistenzsystemen lassen sich Unfälle vermeiden oder mögliche Unfallfolgen deutlich verringern“, so Schöneburg.
Die VDI Wissensforum GmbH hat im April auf ihren Webseiten eine Umfrage gestartet, um zu erfahren, wie die Öffentlichkeit die unterschiedlichen Fahrerassistenzsysteme wahrnimmt. Als mögliche Antwort konnten die Teilnehmer der Umfrage zwischen Bremsassistent, Spurhalteassistent und Totwinkel-Assistent auswählen.
Bremsassistenten der neuesten Generation beispielsweise verstärken situationsabhängig die Fahrerbremsung, wenn nötig bis zur Vollbremsung. Sie können auch auf Querverkehr und Fußgänger reagieren. Neueste Assistenten zur Kollisionsverhinderung gehen sogar noch einen großen Schritt weiter, indem sie in bestimmten Situationen eine autonome Bremsung einleiten. „Auf diese Weise bremst das Auto, wenn der Fahrer bei einer Kollisionsgefahr nicht reagiert“, erläutert Schöneburg.
Spurhalteassistenten warnen den Fahrer vor unbeabsichtigtem Spurverlassen. Aktive Spurhalteassistenten korrigieren beispielsweise durch eine einseitige Bremsung die Spur. Systeme der neuesten Generation greifen auch bei unterbrochener Linie durch einseitige Bremsung ein, wenn die Nachbarspur beispielsweise durch Gegenverkehr, schnelle Überholer oder überholte Fahrzeuge belegt ist. So lassen sich erstmals auch die oft folgenschweren Kollisionen mit dem Gegenverkehr vermeiden.
Der Totwinkel-Assistent warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel. Aktive Totwinkel-Assistenten können zudem im letzten Moment durch einseitigen Bremseingriff dazu beitragen, eine drohende seitliche Kollision abzuwenden.
Die Umfrage des VDI Themenradar Automobil hat ergeben, dass 56,5 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass der Bremsassistent den größten Einfluss auf das Unfallgeschehen haben wird. Den Totwinkel-Assistenten sahen 36,2 Prozent als wichtigsten Fahrerassistenten und 7,3 Prozent stimmten für den Spurhalteassistenten ab.
„Dieses Umfrageergebnis deckt sich ungefähr mit unseren Erfahrungen aus der Unfallforschung. Die neuere Generation von Bremsassistenzsystemen kann durch die Erkenntnis des notwendigen Bremswegs über eine Umfelderkennung sogar bedarfsgerecht auf die Situation reagieren. Dabei wird der maximal vorhandene Bremsweg ausgenutzt, sodass der nachfolgende Verkehr ebenfalls eine Chance hat, zum Stillstand zu kommen“, so Schöneburg.
Die aktuelle Umfrage des VDI Themenradar Automobil im Mai befasst sich mit der Fahrzeugsicherheit und ist unter anderem auf www.vdi.de/autokat zu finden.
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Mai12