TÜV SÜD: Manches Hochwasserauto ist noch zu retten
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Technikschäden durch Überflutung
Nicht jedes durch Hochwasser in Mitleidenschaft gezogene Auto muss als Totalschaden abgeschrieben werden. Werkstätten können viele Wasserschäden beseitigen. Darauf weist TÜV SÜD hin. Wichtig ist aber besonnenes Handeln. So sollte der Fahrzeugbesitzer nicht versuchen, ein teilweise unter Wasser stehendes Auto zu starten.
Nach dem Winter kommt das Wasser und lässt mancherorts Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Dabei werden regelmäßig auch Parkplätze überflutet. Die Folge: Autos geraten teilweise unter Wasser – die Technik leidet. Die Experten von TÜV SÜD haben einige Tipps für Betroffene zusammengestellt.
Aus lassen: „Keinesfalls darf ein zuvor umspülter Motor gestartet werden“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Ist Wasser eingedrungen, kann das Triebwerk durch den sogenannten Wasserschlag zerstört werden. Schon der Versuch sei gefährlich. Selbst wenn das Triebwerk anspringt, besteht die Gefahr, dass Wasser ins Öl gelangt ist. Dann wäre ein Motorschaden zu befürchten.
Abklemmen: Bereits das Einschalten der Zündung oder anderer Verbraucher kann Kurzschlüsse und andere schwerwiegende Probleme in der elektrischen Anlage oder Elektronik verursachen. „Das Beste ist, die Batterie so bald wie möglich abzuklemmen“, rät Lang.
Abschleppen: Sinnvoll ist es, das Auto in eine Fachwerkstatt schleppen zu lassen. Die wird untersuchen, ob eine „Trockenlegung“ möglich ist und sie sich lohnt. Je nach Zeitwert, Eintauchtiefe und Schmutz im Wasser kann dies durchaus zu einem positiven Ergebnis führen. Die Kfz-Branche kennt etliche Möglichkeiten moderner Fahrzeugaufbereitung. So lassen sich Wasserschäden im Innenraum oftmals mit überraschendem Erfolg beseitigen.
Aufpassen: Bei überfluteten Straßen fragen sich Autofahrer oft: Welche Wassertiefe kann ein Auto eigentlich durchqueren? Bis zur Höhe der Radnaben ist es meist unproblematisch. Die Betriebsanleitungen nennen manchmal die zulässige Wattiefe und sie ist bei SUVs und geländegängigen Fahrzeugen naturgemäß größer als bei einem tiefen Sportwagen. „Kritisch wird eine Fahrt im Wasser stets, wenn dies bis an den Lufteinlass des Motors gelangen kann“, weiß Eberhard Lang von TÜV SÜD. Der ist von außen nicht erkennbar und darf nicht mit dem höher gelegenen für die Lüftung verwechselt werden. In jedem Fall sollten überschwemmte Straßen nur im Notfall, mit Bedacht und nicht zu schnell durchquert werden. Denn in den Motorraum spritzendes Wasser kann einen Motorstillstand nach sich ziehen. Dann heißt es, wie bei überschwemmten Autos: Abschleppdienst oder Werkstatt anrufen.
Anmelden: In den meisten Schadensfällen lohnt sich ein Anruf bei der Versicherung. Die Kaskoversicherung deckt grundsätzlich Schäden durch Hochwasser. Lang rät aber zur Vorsicht: Grobe Fahrlässigkeit ist mitunter ausgeschlossen. Und die kann die Versicherung unterstellen, wenn das Auto trotz Flutgefahr auf einem Hochwasser-gefährdeten Parkplatz gestanden hat.
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