Best Practice – Benchmarking Branchenübergreifend nutzen
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Benchmarking und Best Practice zum Standard in erfolgreichen Unternehmen geworden
Bei deutschen Ingenieuren war es früher verpönt, Lösungen von anderen zu übernehmen, es galt die Devise „not invented here“. Dies hat sich seit Anfang der 90`Jahre gravierend verändert. Damals wurde in einem Branchenbenchmarking, die japanische Automobilindustrie mit der europäischen verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass die japanischen Automobilindustrie nur etwa die Hälfte an Fertigungsstunden für die Herstellung eines Fahrzeugs benötigte. Um zu erfahren, warum die japanische Konkurrenz so viel produktiver ist wurden dann die Methoden und Prozesse genauer unter die Lupe genommen.
In der Folge des Benchmarkingvergleichs wurde in Europa unter dem Namen Lean Management, das Produktionssystem von Toyota von den europäischen und amerikanischen Industrieunternehmen übernommen. Die europäischen und amerikanischen Automobilhersteller haben inzwischen den Wettbewerbsvorteil der Japaner wieder aufgeholt.
Inzwischen sind Benchmarking und Best Practice zum Standard in erfolgreichen Unternehmen geworden. Die Frage ist dabei, mit wem sollte das eigene Unternehmen vergleichen werden: mit der Konkurrenz, mit der gleichen Branche oder mit den Besten – branchenunabhängig?
Der Vergleich mit der eigenen Konkurrenz und der eigenen Branche hat bestimmte Vor- und Nachteile. Sicher ist es schwierig bis unmöglich an die Daten der Konkurrenz heranzukommen. Aber die Akzeptanz der Ergebnisse ist beim Branchen- oder Konkurrenzvergleich erheblich größer, da die Vergleichbarkeit nicht angezweifelt wird.
Bei einem branchenunabhängigen Benchmarking wird häufig die Vergleichbarkeit in Frage gestellt mit dem Hinweis, unser Geschäft bzw. unsere Branche ist mit anderen nicht vergleichbar.
Mit Benchmarking wird nicht nur Gleichheit, sondern Überlegenheit in der Branche angestrebt. Aus diesem Grunde ist der Vergleich mit den Besten notwendig. Dies geschieht beim branchenunabhängigen Benchmarking, über Branchengrenzen wird nach neuen, innovativen Praktiken und Methoden gesucht. Das Ergebnis des Unternehmens beruht letztlich auf dem Input von Lieferanten und den Prozessen innerhalb des Unternehmens. Dabei werden innerhalb der Branche häufig ähnliche Verfahren und Methodiken verwendet, sodass der Fortschritt nur sehr begrenzt ist. Ein Vergleich der Medianwerte der IT-Kosten pro 1.000 € Umsatz zeigt deutliche Unterschiede bei den unterschiedlichen Branchen. (Abbildung „gesamt IT Kosten)
Auch die Gesamtkosten für IT unterscheiden sich um den Faktor 4, hier fallen die Elektronik- und die Servicebranche aus dem Rahmen. Die unterschiedlichen Anforderungen an die IT kann diese Unterschiede zur zum Teil erklären.
Vergleicht man hingegen die IT-Kosten der Branche so sind die Unterschiede zwischen den TOP-Performern (75 % Quartil) und den Bottom Performern (25 % Quartil) zwar auch beim Dreifachen.
Allerdings ist der Unterschied zwischen dem Bottom Performer in der Elektronik-Branche und dem TOP-Performer bei Konsumgüter beim achtfachen. (Abbildung „gesamte IT kosten 2“
Die größten Fortschritte sind nur bei einem Blick über die Branchengrenzen möglich. Dafür gibt interessante historische Beispiele. So hat Henry Ford bei einem Besuch einer Großschlachterei in Chicago beobachtet, wie dort der Transport der Schweinehälfte zu den nachfolgenden Arbeitsplätzen mittels eines Hakens an einer Einschienen-Hängebahn transportiert wurden. Dies war der Ursprung der Fließfertigung, mittels Fließband in der Automobilindustrie. Einige Jahrzehnte später hat Toyota nach dem gleichen Prinzip der Supermärkte die Materialversorgung mit „Kanban“ organisiert.
Dies sind Beispiele wie durch die Übernahme von Best Practice aus anderen Branchen sprunghafte Verbesserungen erreicht wurden.
Beim Open Standard Benchmarking wird neben den quantitativen Prozesskennzahlen auch die verwenden Methoden, Software, Organisation und weitere qualitative Merkmale verglichen.
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Sep06