TÜV Rheinland: Mängelquote von Pkw in Deutschland steigt leicht
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Vier von fünf Autos erhalten die Prüfplakette sofort / Entwicklungen in Bundesländern sehr unterschiedlich / Häufigste Defekte: Beleuchtung, Ölverlust, Bremsen, Auspuff sowie Achsen, Fahrwerk und Reifen
Der Anteil der Kraftfahrzeuge mit erheblichen Mängeln bei der Hauptuntersuchung hat sich an den Servicestationen von TÜV Rheinland gegenüber dem Vorjahr sehr unterschiedlich entwickelt. In ganz Deutschland stieg die Quote bei allen TÜV-Stationen von 21,2 Prozent für das Jahr 2018 auf derzeit 21,5 Prozent. Das heißt: Vier von fünf Pkws erhalten im ersten Anlauf die Prüfplakette.
In Nordrhein-Westfalen, wo TÜV Rheinland die meisten Hauptuntersuchungen durchgeführt hat, stieg die Quote von 19,5 auf 21,2 Prozent. Ebenfalls negativ war der Trend in Rheinland-Pfalz: Dort stieg die Mängelquote von 20,9 auf 23,4 Prozent und damit über den Bundesdurchschnitt. Im benachbarten Saarland wiesen 24,2 Prozent der Kraftfahrzeuge bei TÜV Rheinland-Prüfungen erhebliche Mängel auf (21,9 % waren es 2018). In den Bundesländern Berlin und Brandenburg haben in diesem Jahr 76,2 Prozent aller Autos die Hauptuntersuchung bei TÜV Rheinland auf Anhieb geschafft. Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote der Autos mit erheblichen Mängeln dort somit ebenfalls gestiegen – von 20,5 auf derzeit 23,8 Prozent.
Die zuverlässigsten zwei- und dreijährigen Fahrzeuge sind im Jahr 2019 bei den TÜV-Prüfungen insgesamt Mercedes GLC, Mercedes SLC/SLK, Porsche 911 sowie Mercedes B-Klasse.
Autobild TÜV-Report 2020 ab 8. November am Kiosk
Am häufigsten sind Mängel bei den Hauptuntersuchungen an der Beleuchtung, gefolgt von Ölverlust, an Bremsen, Auspuff sowie Achsen, Rädern und Reifen. Dies geht aus dem am 8. November 2019 erscheinenden Autobild TÜV Report-2020 hervor, der im Detail die Qualität von 237 besonders beliebten Gebrauchtwagentypen für ganz Deutschland beschreibt. Der populäre Ratgeber ist an den Servicestationen von TÜV Rheinland in ganz Deutschland sowie im Zeitschriftenhandel für 4,90 Euro erhältlich.
Zahlen im Detail
Die Sachverständigen der verschiedenen TÜV-Unternehmen in Deutschland stellten für 2019 im Bundesdurchschnitt bei 21,5 Prozent aller Autos erhebliche Mängel fest. Das heißt: Diese Autos erhalten keine TÜV-Plakette. Ein Jahr zuvor waren es 21,2 Prozent. Untersucht wurden rund 9 Millionen Fahrzeuge.
Die Streuung der Mängelrate zwischen dem besten und dem schlechtesten Pkw ist je nach Altersklasse sehr groß: Bei Fahrzeugen bis drei Jahren Alter beträgt die Spanne 2,17 bis 13,6 Prozent, bis fünf Jahre von 3,5 bis 24,2 Prozent, bis sieben Jahre von 6,1 bis 31,9 Prozent, bis neun Jahre von 8,2 bis 38,8 Prozent sowie bis elf Jahre von 11,1 bis 43,1 Prozent.
Auch regional gibt es große Unterschiede. Dies kann verschiedene Gründe haben, über die sich nur spekulieren lässt. So kann ein unterschiedlicher Fahrzeugbestand ebenso eine Rolle spielen wie die wirtschaftliche Kraft oder das Nutzungsverhalten der Autobesitzer.
„Aufschub von Reparaturen ist riskant“
Besonders auffällig sind die Fahrzeuge, bei denen der Hauptuntersuchungstermin um mehr als zwei Monate überzogen wurde. Diese weisen bei allen Fahrzeugarten vermehrte Mängel auf. Bei Wartung und Instandhaltung des Automobils, insbesondere bei älteren Fahrzeugen, wird gespart. Das ist dadurch erklärbar, dass die Reparaturkosten den Zeitwert schnell erreichen oder sogar übersteigen. Sicherlich fließen auch Daten von Fahrzeugen ein, deren Halter im Vorfeld klären will, ob eine Reparatur noch wirtschaftlich ist. Allerdings: „Der Aufschub von Reparaturen oder das Nichtreparieren von Mängeln ist sehr riskant“, sagt Hartmut Müller-Gerbes, Chefredakteur Autobild TÜV-Report. Hiervon raten die Fachleute deshalb dringend ab.
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Nov07