13. Internationaler Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft 2016″ vom 18.-19.01.2016 im CityCube in Berlin

Themenschwerpunkt: Dekarbonisierung im Verkehrssektor durch Biokraftstoffe

Pressemeldung der Firma Bundesverband BioEnergie e.V.

Der UN-Klimavertrag von Paris sendet hinsichtlich der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft ein starkes Signal. Grundsätzlich wurde der Umbau von einer auf fossilen Energiequellen beruhenden Energiewirtschaft hin zu einer Versorgung mit erneuerbaren Energieträgern und –quellen beschlossen. Dies betrifft besonders den Verkehr, der weltweit weiter zunimmt und ein Indikator für die wachsende Wohlstandsentwicklung ist. Heute trägt der Verkehr etwa 14% zu den gesamten weltweiten Treibhausgasemissionen bei. Der Einsatz von Biokraftstoffen ist nicht nur ein Thema der EU-Politik, sondern bereits in vielen Staaten Nord- und Südamerikas und auch Asiens Gegenstand der Ressourcen- und Dekarbonisierungsstrategie.

Neben den international marktetablierten Biokraftstoffen wie Biodiesel und Bioethanol steht mit der sogenannten zweiten Generation von Biokraftstoffen mittelfristig eine weitere Option zur Verfügung. Jedoch sind noch weitere Technologieentwicklungen nötig, um vor allem im Hinblick auf Kosten und Treibhausgaseffizienz dieses Potenzial zu heben. Denn auch für diese Biokraftstoffe gilt die Erfüllung des Schwellenwertes von 60 Prozent Treibhausgasminderung als Voraussetzung für den Zugang zum europäischen Markt. Überdies stehen zur Ausnutzung nicht ausgeschöpfter Windkraft weitere Ressourcen für die chemische Bindung von CO2 und für Power-to-Gas oder Power-to-Liquid in der Entwicklung.

In mehreren Vorträgen werden Technologieansätze zur Produktion von neuen Biokraftstoffen vorgestellt:

Dr. Henrique Pacini (Economic Affairs Officer – United Nations Conference on Trade and Development UNCTAD) präsentiert im Eröffnungsplenum die UNCTAD-Studie “The state of the biofuel market: Regulatory, trade and development perspectives”. Darin werden Entwicklungsperspektiven, Marktzugänge und Förderkonditionen von Biokraftstoffen der ersten und zweiten Generation verglichen. Zudem werden unterschiedliche Wege zur Produktion von marktfähigen neuen Biokraftstoffen und deren Umsetzung in den Weltregionen beschrieben. Über einen Technologie-Transfer in Schwellen- und Entwicklungsländer stellen diese Technologien eine große Chance dar. Anhand der Klassifizierung neuer Biokraftstoffe nach Ausgangsrohstoff oder eingesetzter Prozesstechnologie zeigt der Vortrag die weltweit unterschiedlichen Förderstrategien auf. Globale Produktionskapazitäten werden in Bezug gesetzt zur tatsächlichen Produktionsmenge, die trotz teilweise vorhandener Marktreife deutlich unter der Anlagenkapazität liegt. Aus den Studienergebnisse lassen sich langfristige Handlungsoptionen ableiten, die zu einem technologieoffenen Ausbau ökonomisch sinnvoller Ansätze führen können.

Am zweiten Kongresstag widmen sich mehrere Referenten dem Themenfeld: Birger Kerckow (Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe) stellt das internationale Netzwerk „Biofuels Technology Platform“ vor, welches die Entwicklung von wettbewerbsfähigen Biokraftstoffen unterstützt.

Dr. Sean Simpson (Mitgründer und leitender Wissenschaftler – LanzaTech USA) präsentiert die Möglichkeiten der Gasfermentation und die Biokraftstoffproduktion durch Kohlenstoff-Recycling. Hierbei wird Methan aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid oder -monoxid erzeugt.

Thomas Heller (MicrobEnergy GmbH) stellt einen ersten Erfahrungsbericht aus einer kommerziellen Power-to-Gas-Anlage mit biologischer Methanisierung vor. Hierbei wird Methan, das mithilfe eines biologischen Verfahrens aus regenerativem Überschussstrom hergestellt wird, als Kraftstoff genutzt.

Ralf Türck (Tecosol GmbH) berichtet über die technischen Herausforderungen im Recycling von biogenen Abfällen zu Biokraftstoffen. Biogene Rest- und Abfallstoffe aus der Landschaftspflege, der Bioabfallsammlung, der Abwasserbehandlung oder der Industrie können zur Biokraftstoffproduktion genutzt werden.

Dr. Franziska Müller-Langer (Deutsches Biomasseforschungszentrum) vergleicht die herkömmlichen Prozesse der Biokraftstoffproduktion mit dem Power-to-Liquid-Prozess zur Produktion flüssiger Kraftstoffe aus Kohlenstoffdioxid und Wasser. Für die Herstellung von entsprechenden Kraftstoffen wird der Verbrennungsprozess umgekehrt: Den Verbrennungsprodukten Kohlenstoffdioxid und Wasser wird Sauerstoff entzogen. Anschließend werden sie zu Kraftstoffen synthetisiert. Dafür bedarf es des Einsatzes erneuerbaren Stroms.

In insgesamt 14 Foren und einer Podiumsdiskussion werden an zwei Kongresstagen internationale Marktentwicklungen, aktuelle Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen mit bereits etablierten und neuen Biokraftstoffen vorgestellt. Die Veranstalter erwarten wieder mehr als 500 Teilnehmer aus der Automobil- und Mineralölwirtschaft, chemischen Industrie, Biokraftstoffproduktion, Wissenschaft, Forschung sowie von Ministerien und internationalen Organisationen.

Das vollständige Programm und die Anmeldung finden Sie unter Kraftstoffe der Zukunft.



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Dez17

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