MobilitätsTRENDS 2015

Nutzer von Fernlinienbusreisen im deutschsprachigen Raum (D-A-CH-Gebiet)

Pressemeldung der Firma Rogator AG

Innerhalb der D-A-CH-Region erreicht Deutschland den höchsten Anteil an Fernlinienbus-Nutzern – länderübergreifende Analyse zeigt unterschiedliche Nutzerstrukturen, aber auch Gemeinsamkeiten

Nutzer des Fernlinienbusses zeigen nicht nur eine hohe Affinität zum System Bahn, sondern auch zum ÖPNV / Der Fernlinienbus erzielt in Deutschland das beste Preis-Leistungs-Verhältnis / Bei Reisen von mehr als 450 km pro Strecke wird die Bewertung der Fernlinienbus-Reisedauer zunehmend kritisch

Nach der starken Expansion des Angebots an Reisen mit Fernlinienbussen (FLB) in Deutschland arbeiten die meisten Betreiber an einer intensiveren Vernetzung von Auslandszielen mit dem bestehenden Angebot. Der Marktführer MeinFernbus FlixBus hat mittlerweile alle deutschen Nachbarländer in sein Streckennetz einbezogen.

„Die Zukunftsfähigkeit der Fernlinienbusse in Europa wird davon abhängen, ob Nutzer nachhaltig bereit sind, für einen Preisvorteil gegenüber Auto, Bahn und Flugzeug einen Nachteil durch eine längere Reisedauer in Kauf zu nehmen“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer als Autor der Studie MobilitätsTRENDS 2015. Die Studie untersucht sowohl die Preisentwicklung als auch die Zahlungsbereitschaften der Kunden für FLB-Reisen.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Die Nutzer zeigen nicht nur eine hohe Affinität zum System Bahn, sondern auch zum ÖPNV

Der starke Anstieg der FLB-Fahrten in Deutschland (auf 16 Mio. in 2014) spiegelt sich auch in einer wachsenden Anzahl an Kunden wider. So liegt der Nutzeranteil in Deutschland in 2015 bei knapp 9 %. Dies entspricht ca. 5,3 Mio. Personen (ab 18 Jahren). Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 3,9 Mio. Personen (+36 %). Die Nutzeranteile der FLB liegen in der Schweiz (7 %) und in Österreich (5 %) deutlich niedriger.

In allen untersuchten Ländern zeigen sich starke Substitutionsbeziehungen zwischen den Verkehrsmitteln Bahn und FLB. Fast jeder zweite Fernbus-Nutzer in Deutschland gibt als Alternative das Verkehrsmittel Bahn an (überwiegend den DB Fernverkehr). In Österreich sind dies sogar annähernd 60 %.

Außerdem zeichnen sich die FLB-Nutzer durch eine hohe ÖPNV-Affinität aus: Ca. 34 % der FLB-Nutzer in Deutschland sind auch ÖPNV-Stammkunden (Personen, die den ÖPNV an mindestens 3 Tagen pro Woche nutzen), in der Schweiz sind es 38 % und Österreich erreicht einen Spitzenwert von etwa 42 %. FLB-Nichtnutzer erreichen deutlich geringere Stammkundenanteile für den ÖPNV. Dies liegt zum Teil darin begründet, dass der Anteil von jüngeren Reisenden aus Ballungsräumen bei Busreisenden überproportional hoch ist.

Der Fernlinienbus erzielt in Deutschland das beste Preis-Leistungs-Verhältnis

Die Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses der FLB-Reise (Inlands- und Auslandsreisen) ist in Deutschland mit 84 % (top-2-Werte) überdurchschnittlich positiv. Insbesondere die Schweizer Kunden des Fernlinienbusses sind etwas kritischer (74 % top-2-Werte). Das Urteil zum Preis-Leistungs-Verhältnis ist einerseits durch die Höhe des gezahlten Preises, andererseits durch die wahrgenommene Leistung der Busreise geprägt. Wie die empirische Analyse zeigt, liegt das Preisniveau insbesondere in Deutschland auf einem sehr niedrigen Niveau (etwa 6 Cent pro km), während die FLB-Reisenden in der Schweiz deutlich mehr bezahlen (etwa 10 Rappen pro km bzw. umgerechnet etwa 9,3 Cent pro km). Rein theoretisch würden die Zahlungsbereitschaften der Kunden ein höheres Preisniveau zulassen. So geben in Deutschland 91 % der FLB-Kunden an, dass ihre Zahlungsbereitschaft für die Fernlinienbusreise über dem tatsächlich gezahlten Preis liegt. In der Schweiz liegt der korrespondierende Anteil bei 67 %.

Bei Bus-Reisen von mehr als 450 km pro Strecke wird die Bewertung der Reisedauer zunehmend kritisch

Die Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses ist anderseits durch die wahrgenommene Leistung und die diesbezügliche Erwartung der Kunden bestimmt. Hier ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen Deutschland und den Nachbarländern: Insbesondere die FLB-Kunden in der Schweiz sehen sowohl den Reisekomfort als auch die Dauer der Reise vergleichsweise kritischer. Die Kombination aus einem relativ hohen mittleren Fahrpreis und einer schlechteren Leistungsbewertung führt dort zu einer schlechteren Preis-Leistungsbewertung als in Deutschland und Österreich. Für alle untersuchten Länder gilt: Die Bewertung der Reisedauer des Fernbusses wird ab Streckenlängen von 450 km erkennbar schlechter. In diesem Entfernungsbereich ergeben sich wahrnehmbare Reisezeit-Nachteile gegenüber Bahn und Flugzeug.

„Bezüglich der raschen Marktentwicklung hat Deutschland sicherlich eine Vorreiterrolle in der D-A-CH-Region, die hier vorliegenden Erfahrungen können aber nicht zwingend eins zu eins auf die Nachbarländer übertragen werden“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG.

Hintergrund der Studie: MobilitätsTRENDS 2015 ist eine Studie zur Ermittlung und Bewertung von Trends im Mobilitätsmarkt. Sie wird jährlich mehrmals in Kooperation von der exeo Strategic Consulting AG und der Rogator AG durchgeführt. Grundlage der Untersuchung ist eine repräsentative Befragung von ca. 4.500 Personen ab 18 Jahren (deutsch-sprachige Bevölkerung DACH-Gebiet). Personen, die in den letzten 12 Monaten Reisen mit einer Entfernung von mehr als 50 km unternommen haben, sind die Kernzielgruppe der Studie.



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